„Sun Kiss“ mit Fady Maalouf in Berlin


Die Sonne war zum astronomischen Sommeranfang wohl etwas übellaunig und daher geizig mit ihren Küssen, so dass sich auch die Aussentemperatur in Berlin eher nach einem durchzogenen, windigen Herbsttag anfühlte.

Für die aus halb Europa angereisten Fandys spielte das absolut keine Rolle, denn im kleinen Saal des Tempodroms lachte ihre „eigene Sonne“ mit der gewohnten Ausstrahlungskraft.

Fady Maalouf und seine vierköpfige Band, mit Jan Stolterfoht an der E-Gitarre, Simon Anke am Keyboard, Simon Pauli am Bass und André Wenzlitschke am Schlagzeug, läuteten den Sommer mit akustischen „Sun Kisses“ ein und sorgten gleich mit dem Einstiegs-Song „Save my day“ für die richtige fröhliche Sommer-Stimmung im Konzertsaal.

Mit viel Witz und Charme begrüsste Fady dann seine Gäste, die seinem Konzert den Vorzug gegenüber dem CSD und dem WM-Fussball-Spiel gegeben hatten.

Nicht nur über die Playliste rätseln die Fans vor jedem Konzert, auch Fadys Outfit ist immer für eine Überraschung gut. Sicher ist nur sein untrügliches Gespür für das Passende, egal ob exotisch oder klassisch.

An diesem Abend unterstrich ein T-Shirt mit einem geschmückten Elefanten (oder war es gar „Ganesha“?) sein Engagement für Tiere, welches aktuell durch seinen Erfolg bei einem PETA–Wettbewerb auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

Wie Fady schon im Vorfeld des Anlasses angekündigt hatte, durften sich die Konzertbesucher auf ein neues Programm, mit einer Mischung aus eigenen Titeln und vielen neuen Cover-Songs freuen.

Damit ging es dann auch gleich los: eingetaucht in rot-violette Bühnenbeleuchtung interpretierte Fady „Addicted to you“ (im Original von Avici) so leidenschaftlich, dass man als Fan dieser Aussage nur beipflichten konnte, ein bisschen süchtig wird man schon nach dieser Stimme.

In diesem Sinne war es denn auch ein schönes Gefühl, nach 6 Jahren gemeinsamer musikalischer Reise, den Zusammenhalt zwischen Künstler und Fans mit dem Titel „This anchor holds“ aus dem ersten Album wieder einmal zu feiern.

Auch wenn sich vieles ändert, das Leben sich in stetem Fluss befindet, die Faszination für die Stimme und das Charisma dieses Ausnahmetalents bleibt ungebrochen. Von Adele hatte Fady schon öfters Songs gecovert, denn sie passen hervorragend zu ihm – Klasse zu Klasse -was er mit „Set Fire to the rain“ einmal mehr unter Beweis stellen konnte. 

Überhaupt widerspiegeln die gecoverten Songs eine „Who is who“-Liste der grossen Stimmen der Unterhaltungsmusik: Shirley Bassey und Pink (get the party started), Beyonce (Love on top), Lady Gaga (Edge of glory), Anastacia (Stupid little things), Gloria Gaynor (I will survive) – ein musikalisches Feuerwerk, beim welchem es niemanden auf den Sitzen hielt. Der Sommer wurde mit Partylaune willkommen geheissen. „Oh lala“ kann man da wirklich sagen und so kam auch der gleichnamige funkige Song beim Publikum an: “Paris oh lalala“!

Natürlich kamen auch die Freunde von Power-Balladen nicht zu kurz.

„Wreckling ball“, nur mit Pianobegleitung klang neu, fadylike und absolut mitreissend, ebenso „I who have nothing“, das unter anderen von Shirley Bassey und Tom Jones gesungen wurde und wie für Fady gemacht ist. Von „Gänsehaut“ zu reden, wäre da viel zu abgedroschen. Nein, da vibriert das Zwerchfell, da läuft es heiss und kalt sämtliche Nervenbahnen runter, da muss man einfach mitfühlen.
Auch besonders hervorzuheben gilt es „Heavenly“, einen Titel aus dem „Blessed New Edition“ Album, der sich mit etwas geändertem Text und Arrangement auch zu einer unter die Haut gehenden Power-Ballade gemausert hat.

Wie immer kam die Ansage des letzten Songs gefühlsmässig viel zu schnell, hätte man doch noch stundenlang zuhören und mittanzen können, aber ohne Zugaben lässt das Publikum Fady und seine tolle Band nicht ziehen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Die Jungs liessen sich gleich zu zwei Zugaben erweichen, so dass nebst der für die Fandys ein bisschen zur Kultfigur gewordenen „Neyla“ auch noch etwas „Fire“ den Weg ins die Hotels erwärmte.

Es war ein Abend voller Freude und Harmonie und das Schönste war, sich auch noch auf die Bilderausstellung am nächsten Tag freuen zu können. Da Fady mit genau soviel Emotionen und Talent malt, wie er singt, würde auch dieser Tag garantiert ein ganz besonderes Erlebnis werden.

Fady Maalouf live erleben kann man erneut am 11. Und 12. Oktober in Köln in der „Scheune“ des Altenberger Hofs.bei „Only music – mit Acoustic – Trio“ und „Only music – mit Piano“. 

{fcomment}


Kommentar verfassen

Nach oben scrollen