Akupressur: mehr Vitalität „auf Knopfdruck“ 


Akupressur entstammt der traditionellen chinesischen Medizin und ist gewissermaßen die „kleine Schwester“ der Akupunktur. Anders als die Akupunktur kommt Akupressur ohne Nadeln aus und lässt sich sogar relativ leicht selbst anwenden. Durch Druck werden dabei bestimmt Reizpunkte am Körper aktiviert. Das soll zahlreiche Beschwerden lindern und für mehr Vitalität sorgen.

Blockaden lösen, Beschwerden lindern

Die traditionelle chinesische Medizin geht davon aus, dass der Körper von sogenannten Meridianen durchzogen ist. Dabei handelt es sich um Leitbahnen für die Lebensenergie, das sogenannte Qi. Kommt es hier zu Blockaden, können physische und psychische Beschwerden die Folge sein. Die Blockaden sollen durch die Aktivierung bestimmter Reizpunkte gelöst werden. Bei der Akupunktur geschieht das durch Nadeln, bei der Akupressur durch Druck.
Obwohl Zweifler und Kritiker das Konzept mitunter in den Bereich der Esoterik einordnen möchten, zeigen mittlerweile zahlreiche medizinische Studien, dass Akupressur und Akupunktur durchaus wirken können.
Insbesondere bei Übelkeit, Schmerzen, Verspannungen und Abgeschlagenheit erweist sich die Behandlung häufig als sehr hilfreich und wohltuend.

Einfache Anwendung für mehr Wohlbefinden

Um Akupressur auszuprobieren, muss der Weg nicht gleich zum Profi führen. Die Methode lässt sich nämlich auch selbst anwenden. Wer gegen spezifische Beschwerden vorgehen möchte, recherchiert dafür die am besten geeigneten Akupressurpunkte. Sie werden dann durch Druck oder Massage mit den Fingern stimuliert. Dazu gibt es verschiedene Techniken und es darf ausprobiert werden, welche die wohltuendste ist.
Es können aber auch verschiedene Akupressurhilfsmittel eingesetzt werden. Sie können vor allem für schwer erreichbare Punkte, aber auch für eine umfangreichere Stimulation, insbesondere am Rücken, sinnvoll sein. Akupressurmatten sind dabei besonders beliebt. Das Liegen auf einer Akupressurmatte hat einen entspannenden, schmerzlindernden Massageeffekt. Wer eine Akupressurmatte kaufen möchte, sollte vor allem die Anzahl der Spitzen beachten. Bei den meisten Matten liegt sie bei 4000- 10.000. Je weniger Spitzen eine Matte hat, desto intensiver der Effekt. Akupressur-Einsteiger und schmerzempfindliche Menschen starten am besten mit mehr Spitzen, um den Druck besser zu verteilen.
Ein weiteres beliebtes Hilfsmittel sind Akupressurkissen. Sie haben meist die Form einer halben Rolle und können im Nacken, im Kreuzbeinbereich oder auch an der Beinunterseite angewendet werden. Auch Nadelroller oder Igelbälle eignen sich für Akupressuranwendungen.
Als Hilfsmittel gegen Übelkeit (zum Beispiel bei Reisekrankheit oder in der Schwangerschaft) haben sich bei vielen Menschen spezielle Akupressurarmbänder bewährt.

Akupressur eignet sich fast immer

Akupressur kann bei sehr vielen Beschwerden und Krankheitsbildern hilfreich sein. Dabei gilt sie als nebenwirkungsfrei und weitgehend risikolos. An sensiblen, entzündeten oder verletzten Körperstellen sollte sie aber mit Vorsicht angewendet werden. Das gilt insbesondere bei Hauterkrankungen wie der Neurodermitis oder bei Gerinnungsstörungen, die Einblutungen in die Haut zufolge haben können. Ebenfalls vorsichtig sollten Epileptiker sein, da Schmerzreize bei der Akupressur mitunter ein Anfallsauslöser sein können.
In der Schwangerschaft kann Akupressur ein gutes Hilfsmittel gegen gängige Beschwerden sein. Unter der Geburt kann sie außerdem zur Schmerzlinderung und zur Förderung der Wehentätigkeit genutzt werden. Punkte zur Wehenaktivierung liegen vor allem am Rücken. Um Wehen nicht verfrüht auszulösen, wird von der Verwendung von Akupressurmatten in der Schwangerschaft abgeraten.
Und: Akupressur kann Therapien sinnvoll unterstützen und ergänzen, ersetzt aber keinen Arztbesuch. Wer dauerhaft unter Beschwerden leidet, sollte sie immer medizinisch abklären lassen.


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