Fast scheint es, als hätte Fady Maalouf sich zur Gilde der Wetterfrösche gesellt, denn treffender hätte er sein Konzert an diesem Wochenende in Berlin nicht betiteln können.
Herbstwinde säuselten oder stürmten in den verschiedensten Stärken nicht nur durch die Stadt, sondern in den unterschiedlichsten Klangfarben auch durch den Meistersaal im Borsigturm.
Mit der instrumentalen Begleitung seiner gut eingespielten Musiker Simon Anke am Piano und Volker Schlott am Saxophon lud Fady diesmal zu einem Akustik-Konzert ein, das Soul- und Blues-Charakter aufwies – Sommerparty war gestern.
Auch die Bühne war herbstlich dekoriert und Fady hatte sein Outfit absolut passend in dunkleren Tönen gewählt.
Obwohl keine bisher ungehörten Titel auf der Setliste standen, wurden viele Songs neu interpretiert und bekamen dadurch teilweise einen anderen Charakter.
Besonders beeindruckend klang in dieser Hinsicht „Neyla“, das mit einem Ausdruck gesungen wurde, der dem tiefgreifenden Text besonders entsprach und mit wunderbar orientalischer Begleitung verzauberte.
Faszinierend, wie der Partylöwe von Hamburg problemlos in eine andere Rolle schlüpfte und sich musikalisch in eher etwas melancholischer Stimmung mit Songs wie „Autumn leaves“, „Cry me a river“, „Perfect“, „Get here“ oder „Sweet dreams“ von den heissen Sommertagen verabschiedete.
Das sehr jazzig und eigenwillig interpretierte „Summertime“ schien ein letztes
Winken an den Sommer zu sein und noch etwas mehr nostalgische Gefühle dürften sich bei einigen Fans bei den altvertrauten Tönen von „She’s like the wind“ eingestellt haben.
An diesem Abend dominierten die mit kraftvoller Stimme gesungenen Interpretationen ein wenig über die zarten, und auch die ganz besonderen tiefen Töne, die so wohltuend durch Mark und Bein dringen, waren wieder öfters zu hören.
Dass aber auch in der anstehenden düstereren Jahreszeit keineswegs Trübsal geblasen werden muss und man auch bei einem Akustik-Konzert fetzige Rhythmen bieten kann, bewiesen die drei tollen Musiker mit „Save my day“ , „Mercy“, Rolling in the deep“ und „Rehab“. Zu letzterem erzählte Fady eine lustige Anekdote aus seiner Kindheit. Offenbar wurde er damals schon von Farben magisch angezogen, sogar wenn es sich um bunte Likörflaschen handelte.
Natürlich liess das Publikum die Künstler nicht ohne zwei Zugaben ziehen und Fady gesellte sich anschliessend noch für Fotos und ein paar persönliche Worte zu seinem Publikum. Langsam aber sicher stieg auch die Spannung und die Vorfreude auf das lang ersehnte besondere Event am nächsten Tag.
Kein laues Lüftchen, sondern ein regelrechter Farbsturm erwartete die Besucher von Fady Maaloufs erster Bilder-Ausstellung in der Villa Folke- Bernadotte.
Nicht nur seine Stimme, auch die exquisiten Gemälde üben eine fast magische Sogwirkung aus und beweisen eindrücklich, dass hier ein Künstler seinen Gefühlen aus tiefster Seele Ausdruck verleiht.
Mögen die Herbstwinde die Begeisterung und Faszination des Publikums weitertragen, um viele Kunstfreunde auf diesen Genuss aufmerksam zu machen.
Das nächste Konzert dürfen wir am 7.12.2013 im Spiegelsaal Harmonie in Bamberg geniessen. {fcomment}