Nachdem Aussand der News zur Single in der letzten Woche gab es einige Kritikpunkte, dass der Song eventuell Selbstmord triggern könnte. Dazu möchten wir Stellung beziehen. Wir lassen Pierroz selber zu Wort komme:
Ich habe mich vorgängig übrigens bei Betroffenen ein wenig schlau gemacht, ob denn ein solcher Liedtext Leute zum Selbstmord „triggern“ könnte und die Antwort war klar Nein – aus dem einfachen Grund, dass bei Menschen in einem effektiv gefährdenden Zustand gar nichts mehr an sie ran kommt.
Des Weiteren sagt er:
Ja, der Liedtext enthält keinerlei Relativierung. Das Augenzwinkern, den Humor und damit den Bruch hin zu einer satirischen Provokation, wird durch die musikalische Umsetzung zu bewirken versucht, mittels diesem rumpeligen Pop mit Spassfaktor.
Klar auch, das eine Musik, oder auch sonst ein Werk eines Kunstschaffenden, immer auf eine individuelle Stimmung seines Betrachters oder eben Hörers trifft – je nach dem in einem Moment, wo es passt oder eben auch nicht – in diesem Falle nicht.
ÜBER DEN SONG
Wenn der an die Kultur gestellte Anspruch darin gipfelt »Wieder einmal auf einer Parkbank ein Bier trinken dürfen« (so im Radio gehört), drängt es Pierroz, die existenzkritische Grundfrage zu stellen.
Pierroz beantwortet mit »Spring vom Dach« diese Frage auf radikale, in ihrer Klarheit kaum zu überbietende Art. Trotz oder gerade wegen seines pechschwarzen Humors, wirft dieser Song einen amüsiert ironischen Blick auf das Leben.
Der stilistisch im Pop-Punk verankerte »Spring vom Dach«, ist ein geradezu feucht fröhlicher Partyknaller. Als Tausendsassa singt und spielt Pierroz alle Instrumente mit jener für ihn typisch gewordenen Ausgelassenheit. Beweis genug für die reiche Ernte seiner philosophischen Entdeckungsreisen.
Pierroz‘ freches Ja für das Leben, findet in der Toleranz dem Nicht-Sein gegenüber die notwendige Lockerheit für ein freudvolles Dasein. Mit diesem einfachen Geniestreich wird dem Lebensdiktat und den damit von Kulturgemeinschaften einhergehenden Repressionen eine Abfuhr erteilt.
Die Fragen rund um das Sein oder nicht Sein, ist sozusagen der rote Faden, der durch Pierroz‘ künstlerisches Schaffen geht. Nach eigener Aussage geniesst er gerade durch die kreative Auseinandersetzung mit dieser Thematik, eine beschwingte und von natürlicher Fröhlichkeit bestimmte Lebenszeit.