Hoodie Allen, bürgerlich Steven Markowitz, kommt im Rahmen seiner Welt-Tournee für vier Konzerte nach Deutschland: Hamburg, Köln, Berlin und München. Als Auftakt spielt er in Hamburg in der ausverkauften Großen Freiheit 36. Der Gig fängt um 20.30 an, vorher treibt Opener Jared Evan die Stimmung nach oben. Jared, wie Hoodie ebenfalls US-Amerikaner, haut den Fans seine Songs um die Ohren. Der 25-jährige heizt den Raum wortwörtlich auf. Vom Hüpfen ist die Luft jetzt schon stickig, aber das erträgt man doch gerne!
Als Hoodie schließlich relativ pünktlich auf die Bühne kommt, flippt Hamburg völlig aus. Nein falsch, dem ersten Eindruck folgend sind wir Hamburger in der Minderheit… Die Leute sind teilweise weit angereist, Dänemark, Schweiz, Nürnberg, Stuttgart, alle sind gekommen, um den Hip-Hopper und Rapper live zu sehen. Er beginnt mit ein paar Songs seines neues Albums „People Keep Talking“, was in den USA im Oktober 2014 veröffentlicht wurde, in Deutschland jedoch erst Ende März. Dennoch haben sich sehr viele Fans die CD anscheinend aus Amerika bestellt, die Menge grölt jetzt schon mit und hüpft und klatscht und wippt. Bei Klassikern wie „Eighteen Cool“ oder „No Faith In Brooklyn“ sind Hoodies Fans gar nicht mehr zu stoppen. Eine Dynamik geht durch die Menschen, das ist unfassbar. Als „Cake Boy“ angestimmt wird, ist es ähnlich. Auf einmal nimmt der Rapper eine Torte in die Hand und schmeißt sie kräftig in die Menge, sodass diese Kreisch Alarm und eine Kuchen-Sauerei auslöst. Überall klebt Sahne, die Torte liegt auf dem Boden und macht ihn rutschig, alles klebt, und trotzdem wird weitergelacht und weitergefeiert. Gerade solche Aktionen testen ja auch das Publikum in dem Sinne, wie cool es drauf ist. Auch Hoodies Hitsingle mit Ed Sheeran, „All about it“, performt er natürlich. Dabei singen die Fans Ed’s Part und er seinen. Der Song begeistert besonders. Ebenso der Titel „Numbers“ von Hoodies neuem Album, den er live zusammen mit Jared Evan, also seinem Opener, singt.
Nach „No Interruption“ als Zugabe beendet der DJ gekonnt den Abend. Einige verlassen bereits den Saal und bewegen sich Richtung Ausgang, alle anderen tanzen und springen noch eine Weile zum Beat. Der DJ bringt die Menge noch einmal zum Ausrasten, zum Feiern, zum Durchdrehen.
Insgesamt muss ich sagen, die Stimmung war absolut gigantisch. So ein Konzert habe ich noch nie erlebt, das kann ich wirklich so behaupten, weil das eigentlich gar nicht meine Musikrichtung ist. Aber live ist bekanntlich immer alles besser. Deshalb sollte man sich vielleicht auch mal auf etwas Neues einlassen, die Wahrscheinlichkeit, dass man vollkommen enttäuscht wird, ist sehr gering! Hoodie Allen jedenfalls ist immer ein paar Euro wert, denn der Typ bringt eine super Show und geile Musik mit.
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