Korn – Das neue Album „The Serenity of Suffering“ erscheint im Oktober


KORN  – ’The Serenity Of Suffering’  – VÖ: 21.10.2016 

„`The Serenity Of Suffering` beschreibtbeides – mein Leben und den neuen Longplayer“, sagt Jonathan Davis über den Titeldes 12. Studioalbums von KORN, wobei sich der Sänger bekanntlich auch in seinendunkelsten Augenblicken schon immer sehr wohl in seiner Musik gefühlt hat.„Dieser Titel fasst jeden einzelnen Song auf der Platte zusammen. Ich findemich immer in komplett abgefuckten Situationen wieder, in denen ich innerlichsterbe und trotzdem irgendwie alles aushalte. Warum tue ich mir immer wiederselbst weh? Warum gehe ich immer wieder durch diese Hölle? Irgendwann bin ichzu dem Schluss gekommen, dass Leiden das einzige ist, durch das ich mich sicherund irgendwie klar im Kopf fühle. Ich muss es scheinbar mögen. Das Verletztseingibt mir ein Gefühl von Geborgenheit. Nur wer dies selbst erlebt hat, wird dasnachvollziehen können. Furchtbar glücklich zu sein oder jede andere Art vonEmotion ist mir fremd und fühlt sich seltsam an. Wenn ich diesen Zustandanderen Menschen erklären will, werde ich für verrückt erklärt, weil sie esnicht verstehen können. Aber unsere echten Fans verstehen mich.“ 

Seit ihrer Gründung im Jahr 1993 imkalifornischen Huntington Beach haben sich KORN zu wahren Rock-Ikonenentwickelt, die weltweit bisher fast 40 Millionen Alben unter die Leutegebracht, den Planeten viele Dutzend Male betourt und währenddessen zahlreicheRekorde aufgestellt haben, die auf ewig unerreicht bleiben werden. SängerJonathan Davis, die Gitarristen James „Munky“ Shaffer und Brian „Head“ Welchsowie Bassist Reginald „Fieldy“ Arvizu haben in den 90er Jahren nicht nur mitihren Alben „Korn“ (1994) und dem 1996er Nachfolger „Life Is Peachy“ die NewWave Of Metal Music eingeleitet, sondern auch bis heute entscheidend zurerfolgreichen Weiterentwicklung des Genres beigetragen. Trotzdem die Band aufihrem Weg immer wieder mit ihren persönlichen Dämonen und verschiedenenSuchterkrankungen zu kämpfen hatte, gingen KORN unbeirrt ihren Weg, auf dem ‘TheSerenity Of Suffering‘ nun die nächste Etappe darstellt: Ein Album, das von derRückkehr der typischen Doppelgitarren-Sounddynamik und Davis` bisher wohleindringlichsten Selbstreflektionen geprägt wird. KORN kanalisieren all ihreWut, all ihre Kraft und ihre bewährte Mischung aus in Text und Tontransformiertem Licht und Schatten, mit der man sich schon kurz nach Gründungeinen hervorragenden Namen machte.  

 

Nachdem „Head“ nach einem Drogenentzug aufdem 2013er ‘The Paradigm Shift‘ bereits seine Rückkehr in die Band feierte,entschlossen sich KORN im Juni 2015 zu den Arbeiten am neuen Album. DerMasterplan: Ein Album aufzunehmen, das sich ganz klar von vorherigen Releasesunterscheiden sollte. Ein Album, auf dem man sich weder wiederholen, noch zusehr an das Material anlehnen wollte, mit dem man seinerzeit eine ganze Szeneprägte. Also machten sich Head, Munky und Ray in einem Studio in Hollywood ansSongwriting, bevor man Producer Nick Raskulinecz (Foo Fighters, Deftones,Ghost) in die Arbeiten involvierte. Später begab man sich auf seinen Rat hin indie Rock Falcon Studios in Franklin, Tennessee, in denen die beiden Gitarristenihre Parts gemeinsam von Angesicht zu Angesicht simultan erarbeiteten undaufnahmen. „Nick hatte diese Idee“, so Munky. „Wir hatten auf diese Weisebisher nur bei Demoaufnahmen gearbeitet; also beschlossen wir, so auch dieletztendlichen Aufnahmen zu machen. Am Ende des Tages herrschte einunglaubliches Live-Feeling und eine wahnsinnige Energie, die uns einfach besserspielen ließ. Das war die grüne Ampel, die uns freie Fahrt gab. Wir haben 99Prozent des Gitarrensongwritings zusammen gemacht – das hat enorm dazu beigetragen,aus uns das Beste herauszuholen.“ 

„Munky und ich funktionieren einfach sehrgut zusammen“, fährt Head fort. „Er vervollständigt, was mir fehlt undumgekehrt. Ich bin eher der Melodie-Typ mit den großen Akkorden und den krassenMelodien. Munkys Gitarrenspiel ist dagegen viel psychedelischer; er ist einMeister von diesem Mr. Bungle-ähnlichen, schrägen Zeug, das den KORN-Sound soeinzigartig macht. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich unser Sound, derganz natürlich entsteht. Durch unsere Instrumente drücken wir unsereverschiedenen Persönlichkeiten aus.“ 

Mit den Instrumentalversionen flogRaskulinecz im Anschluss nach Bakersfield, um mit Davis an den Vocals zuarbeiten. Als Sänger, der seine schmerzhaft ehrlichen Texte am liebsten auffertige Songs singt, nahm Davis lediglich eine Hand voll Stücke auf, währendandere Lieder sein Interesse nicht wecken konnten. „Emotional hatte ich michziemlich festgefahren und war einfach nicht inspiriert“, erklärt Davis. „Ichhabe nicht nachgedacht, ich habe einfach nichts getan.“ Auch Munky bringt esauf den Punkt: „Wenn nicht alle hinter dem Material stehen, muss man noch malein wenig nachjustieren und umdenken.“ In der Folgezeit ermutigte Raskulineczdie beiden Gitarristen, mehr und mehr Songs zu schreiben, indem er das Team andie bewährte Arbeitsweise aus Anfangstagen erinnerte, in denen man sich oftmalstagelang einschloss, um unermüdlich neue Stücke zu komponieren und seineFähigkeiten kontinuierlich zu verbessern. Und auch Bassist Fieldy, den Munky hochfür sein ausgeprägtes Produzentengehör lobt, und Drummer Luzier, der in MunkysAugen „besten Drummer auf diesem Planeten“, steuerten ihren Teil zumSongwriting bei. Nachdem Davis einen ganzen Stapel neue Songvorschläge erhaltenhatte, begann dieser schließlich, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen undsang die Vocals in Bakersfield in nur eineinhalb Wochen ein. Davis bezwang alleseine Dämonen und liefert nun auf ‘The Serenity Of Suffering‘ einige seinerbesten Performances in seiner gesamten Karriere ab. 

„Mir wurde klar, dass Munky und Head einegroßartige Songwriting-Performance abgeliefert hatten“, so Davis weiter. „DieArrangements sind ein wenig anders und auch sonst gibt es noch viele cooleSachen, die sich diesmal unterscheiden – und genau das reizt mich! Ich willnicht arrogant klingen, aber ich weiß, wie man singt. Ich tue das schon einelange Zeit; ich habe meinen Brüdern und allen anderen Beteiligten vertraut,dass dies gut werden würde. Ich habe meine Karriere auf meiner absolutenEhrlichkeit aufgebaut. Und ich bin auch jetzt absolut ehrlich.“ 

„Ich glaube, dieses Gleichgewicht istetwas, was wir automatisch in uns spüren“, erklärt Munky. „Es ist damitvergleichbar, ein Gemälde zu betrachten. Wenn man einen Schritt zurück macht,sieht man, was noch fehlt oder was überflüssig ist. Ich denke, jeder von unshat dieses Vertrauen in das, was wir tun.“ 

„Es ging schon immer um das richtigeGleichgewicht“, bestätigt Davis. „Es gibt ein positives und ein negatives; siebeide müssen nebeneinander existieren. Ich bin sicher, dass jeder in der Bandnachvollziehen kann, was ich durchmache. Jeder von uns hatte irgendwannProbleme. Das gehört zum Menschsein dazu. Ich bin nur die Stimme diesesSchmerzes. So verarbeite ich ihn; das ist meine Art der Befreiung. Ich rennenicht zum Psychiater, um mich auszuheulen. Die beste Art der Verarbeitung ist,Songs darüber zu schreiben. Kids zu sehen, die mein Schaffen glücklich macht.Leben zu retten. Das ist eine positive und kraftvolle Sache. Ich habe schonimmer gesagt, dass Musik eine Art Hexerei ist. Wir kreieren Dinge aus demNichts; das ist irgendwie magisch. Und es berührt Menschen auf eineremotionalen Ebene.“ Dementsprechend besitzen die Songs von ‘The Serenity OfSuffering‘ eine viel größere Wucht als alles andere, was KORN in jüngster Zeitabgeliefert haben; angefangen bei dem Songtrio ‘Insane‘, ‘Rotting In Vain‘ und‘Black Is The Soul‘. Schon der Opener rüttelt mit seinen extrem verzerrtenRiffs und Davis` markerschütternden Death Metal-Growls amtlich am Gebälk. Beiden Zeilen „Things keep ending up thisway / Another notch is carved away“ wird schnell klar, dass es sich auchtextlich um das düsterste und am schwersten verdauliche Material ever handelt.Nichts desto trotz gräbt Davis auf dem darauf folgenden Song noch eine Etagetiefer. 

 

„Der Song `Rotting In Vain` wurde aus diesem schwarzen Loch herausgeschrieben, in dem man sich manchmal befindet. Aus Situationen im Leben, mitdenen ich nicht klarkomme – sei es in Beziehungen oder wenn man das Gefühl hat,gefangen zu sein, ausgenutzt zu werden oder nicht zu wissen, woran man ist. Mansitzt einfach da und rottet vor sich hin. Manchmal braucht man viele Jahre, umherauszufinden, wie man sich wieder befreit. Aus diesem Gefühl heraus entstand`Rotting In Vain`.“ Munky weist dagegen auf einen altbekannten Vocalsound hin,den alle KORN-Fans freudig begrüßen werden: „Während der Überleitung zwischenden einzelnen Songteilen lässt Jonathan seine `Boom-Shakas` hören“, wie derGitarrist die gutturalen, Gebell-ähnlichen Phantasiewort-Raps nennt, die schonseit frühen Tagen Davis´ Markenzeichen darstellen. „Wir haben es nichtforciert. Wir haben geschrieben und es ist ganz natürlich passiert. Es istimmer wieder eine Überraschung, wenn sich das Gegenteil von dem, was man eigentlichgeplant hatte, als richtig und passend herausstellt. Wir haben nur gedacht:Alter, die Fans werden sich vor Freude in die Hosen scheißen, wenn sie dashören! Es ist heavy und hat jede Menge Energie. Es ist ein wenig nostalgisch,ohne aufgesetzt zu wirken. Es passt einfach.“ Und auch SLIPKNOT-Frontmann CoreyTaylor schaute für die Aufnahmen zu ‘A Different World‘ kurz vorbei – einemSong, den Head nach eigenen Aussagen erst nach Taylors Vocal-Einsatz so richtigverstanden hat. „Er hat genau das beigetragen, was dieser Song brauchte. Er isteinfach wie geschaffen für das Stück.“ Der Track ‘Take Me‘ verhandelt dagegenden Sieg über seine Abhängigkeit – allerdings diesmal aus der ungewöhnlichenPerspektive der Suchtsubstanz. Ein Song, der laut Davis von altenCountry-Stücken und insbesondere Brad Paisleys Song ‘Alcohol‘ inspiriert wurde.Das letzte Lied der Platte ‘Please Come For Me‘ endet im fortgeschrittenenNoise-Chaos, das den Zuhörer ebenso atemlos wie auch neugierig zurücklässt,schon jetzt einen Blick auf das nächste Kapitel zu werfen.  

Schon immer haben KORN ähnlich viel Wertauf die richtige Energie auf ihren Alben gelegt, wie auch auf eine kraftvolleLive-Übersetzung der Songs in eine mitreißende Stageshow. EinCrossover-Gedanke, den die Band auch diesmal nicht vernachlässigt hat, wieDavis erzählt. „Alles, was wir aufgenommen haben, besitzt eine MengeLive-Feeling. Das resultiert daraus, dass Munky und Head ihre Gitarren imStudio zur gleichen Zeit aufgenommen haben. Bei uns geht es im Grunde nurdarum, unseren Shit live zu präsentieren. Und ich kann gar nicht abwarten, biswir dies mit der neuen Platte wieder tun dürfen!“ Stichwort Fanbase: Einweiterer Grund, weshalb die Amerikaner schon jetzt darauf brennen, das Materialvon ‘The Serenity Of Suffering‘ live vorzustellen, ist die loyaleKORN-Community, die der Band immer wieder Kraft gibt und die Gesamtbedeutungder US-Rocker ins rechte Licht rückt. „Unsere Fans haben dieser Band eine Mengegegeben“, so Munky. „Heute nehmen die Fans von damals sogar ihre Kinder mit zuunseren Shows. Wir können uns glücklich schätzen, in dieser Lage zu sein.Unsere Musik führt die Menschen zusammen; sie ist ein Weg für die Leute, sichunsere Songs auf den Konzerten anzuhören und dabei ihre Wunden zu lecken. Es istein Geben und Nehmen zwischen uns und unserem Publikum. Wir schulden ihm großenDank.“ 

Für die Band repräsentiert ‘The Serenity OfSuffering‘ die bisherige Entwicklung, als auch einen klaren Ausblick auf dieZukunft. Aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit und ihrem Zusammenhalt haben KORNneue Wege gefunden, ihren typischen Signature-Sound auf aufregende Art neu zudefinieren. „Die Platte klingt, als hätten wir das Beste aus der Vergangenheit,der Gegenwart und der Zukunft vermischt“, so Head. „Wir sind privilegiert, nunschon seit über zwei Dekaden gemeinsam Musik machen zu können. Einerseits istunsere Vergangenheit auf der Platte deutlich zu spüren, andererseits funkelndazwischen aber auch ganz neue Elemente. Als ich weg war, haben sie viel coolesZeug gemacht, das den Sound irgendwie anders gestaltete. Dieses Album ist wieeine Art Rückkehr. Wir haben die Stücke ausgesucht, die das Publikum beiunseren Shows zum Ausrasten bringt und die auch für uns jede Menge Spaßbedeuten. So gut wie heute waren wir noch nie.“ 

„Alles ist neu und unverbraucht“, schließtDavis an. „Es haut mich total um, dass wir nach 22 Jahren und 12 Alben noch sokreativ sein und so coolen Shit raushauen können. Diese Platte repräsentiertfür mich einen riesigen inneren Kampf. Ich habe mich ganz auf Nick und dieJungs verlassen. Ich bin sehr froh, dass ich es gewagt habe und es sichletztendlich ausgezahlt hat. Ich habe meinen ganz persönlichenSchreibblockaden-Dämon bezwungen und ihm mit unserer großartigen Kunst sorichtig in den Allerwertesten getreten!“ 

„Ich sehe die Platte definitiv alsWeiterentwicklung“, sagt Munky abschließend. „Nachdem Brian die Band verlassenhatte, haben wir ein wenig herum experimentiert. Bei `The Paradigm Shift`fühlte es sich so an, als müssten wir wieder in wenig Öl ins Getriebe schütten.Nun ist es Zeit, wieder zur alten Form zurück zu kehren. Wir spannen das Netzund haben die Elemente herausgefischt, die diese Band zu dem gemacht haben, wassie ist. Eine Sache, die sich sehr gut anfühlt. Dieses Album besitzt dieDynamik, nach der wir seit zehn Jahren gesucht haben; die Höhen und Tiefen, dieman bei uns eine ganze Weile vermisst hat. In meinen Augen ist dies das besteAlbum seit zehn Jahren!“ 

QUELLE: Warner Music

Foto: (c) Warner Music: Dean Karr


Kommentar verfassen

Nach oben scrollen