Gina Ete trifft mitten in Herz mit dem Video zu „Trauma“


Ein eingängiges Synth-Pattern, eine fragile Stimme, eine zauberhafte, etwas unheimliche Atmosphäre. Und dann diese Fragen – „How does the weight of your past now cause you pain? How do the terrors you’ve seen intrigue your dreams?“. Die Rede ist von der ersten Single Trauma des kommenden Debut Albums der zürcher Musikerin GINA ÉTÉ. Hybrid Pop nennt sie ihre persönliche Mischung aus atemloser Intimität und politischer Awareness. 

2018 verbrachte Gina einige Wochen auf der griechischen Insel Lesbos und half als Freiwillige in einem Lager für Geflüchtete. Daraus entstand dieser Song, der die Erlebnisse eines jungen Syrers thematisiert – aber aus der Perspektive eines Fragenden. 

Denn GINA ÉTÉ ist nicht your next tweet-barer darling für die schnelle Parole: „Ich bin diejenige, die das Lager jederzeit verlassen konnte. Mich beschäftigt das, weil das jetzt so engagiert aussieht, aber in Wahrheit fühlte ich mich einfach ohnmächtig.“ 

Die junge Regisseurin Jelena Vujovic verfilmt den Song in schwarz-weiss. Die stilisierten Bilder zeigen die unausweichlichen Konsequenzen des europäischen Versagens zur Ermöglichung legaler Fluchtwege. „Immer wieder hören wir diese Meldungen“, begründet die Zürcherin die gewählte Darstellung der Musik, „in der Hoffnung auf ein besseres Leben nehmen Menschen diese gefährliche Reise auf sich und allzu oft endet sie tödlich. Und wir nehmen es einfach hin, als wäre dies unumgänglich.“

Während sich die Situation im Film zuspitzt, wird die Musik immer intensiver, drängender, dichter, Gina’s Stimme wird flehend – bis sie schliesslich an ihrem letzten Satz zerbricht: „I am sorry for what my country‘s done to you“, die einzigen Zeile, die nicht als Frage formuliert ist. 

Und so verknüpft GINA ÉTÉ in „Trauma“, was für viele nicht zusammengeht: kunstvolle Popmusik und starke Statements. 

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