Ist Euch schon mal aufgefallen, dass es heute eine ganze Reihe von Promis gibt, die sich eigentlich durch keine besondere Fähigkeit auszeichnen? Kein Talent, keine Erfolge, kein berühmter Name – und trotzdem bekannt wie ein bunter Hund. Gleichzeitig gibt es viele Künstler, die unglaublich kreativ sind und seit Jahren hart an ihrer Kunst arbeiten, die es aber irgendwie trotzdem nie schaffen, irgendwie auf einen grünen Zweig zu kommen. Das ist ungerecht, lässt sich aber immerhin erklären. Und diese Erklärung liefert auch eine Blaupause dafür, wie man aus brotloser Kunst vielleicht doch einen Erfolg machen kann.
Wie einige es schaffen, ohne was zu schaffen
Eine der wichtigsten Erklärungen für dieses Phänomen liegt in der veränderten Kommunikationswelt, in der wir leben. Die Teilnahme an einer Reality-Show im Fernsehen ist heute zum Beispiel durchaus ausreichend, um in einen kaum enden wollenden Kreislauf aus TV-Formaten eingespeist zu werden, in dem immer neue Aufmerksamkeit generiert wird und in dem man tatsächlich eine gewisse Prominenz, oder besser gesagt Bekanntheitsgrad erreichen kann. Dabei gilt der Grundsatz, dass möglichst auffälliges Verhalten, auch kontroverses, die meiste Aufmerksamkeit generiert und die Wahrscheinlichkeit erhöht, demnächst in ähnlichen Formaten erneut auftreten zu dürfen. Von Dauer ist diese Art der Bekanntheit zwar nicht, aber dafür kommt sie ganz ohne die Erfordernis irgendeines Talents aus. Die meisten Vertreter dieser Spezies überleben nur einen Sommer, bis die nächste Generation schlagzeilenträchtiger Persönlichkeiten auftaucht. Doch einige wenige schaffen es tatsächlich, aus dem Recycling der Reality-Sternchen auszubrechen und eine ernsthafte Karriere zu beginnen oder die vorübergehende Prominenz tatsächlich zu etwas Nachhaltigem zu machen. Um das zu schaffen, braucht es ein wenig Glück, den richtigen Zeitpunkt und man muss die Klaviatur der PR-Maschinerie beherrschen.
Heute musst Du Deine eigene Marke sein
Den meisten ernsthaften Künstlern dürfte diese Art der Popularität nicht besonders gut schmecken und tatsächlich führt der vorübergehende Ruhm aus dem Fernsehen ja nicht wirklich zum Erfolg, sondern höchstens zu einem erhöhten Bekanntheitsgrad. Eine zweite moderne Variante ist die Nutzung sozialer Medien. Über soziale Netzwerke lässt sich die eigene Kunst hervorragend ausstellen und Aufmerksamkeit generieren. Dieser Weg allerdings wird von vielen ambitionierten Talenten beschritten und auch hier muss man sich gegen so manchen schrillen Ton durchsetzen. Vermarktungsstrategien sind nicht jedermanns Sache und gerade in den Kreisen von Künstlern ist jegliches Engagement im kommerziellen Bereich ja eher nicht so gerne gesehen. Aber so schwer ist es gar nicht. Quer über die verschiedenen Kanäle lässt sich nicht nur eine Präsenz. sondern sogar so etwas wie eine eigene Marke aufbauen, wenn man verbindende Elemente benutzt. Zu diesem Zweck sollte man sich ein eigenes Markenzeichen geben. Das kostet auch nicht viel Geld, im Internet ist das Logo erstellen kostenlos möglich. Es sollte nicht verheimlicht werden, dass so etwas auch einiges an Zeit in Anspruch nimmt, doch Schritt für Schritt kann man sich so einen Bekanntheitsgrad aufbauen. Dieser wird zwar sicher nie an die Prominenz derjenigen heranreichen, über die man sich in Foren und Zeitschriften austauscht – aber das ist ja auch nichts das, was man wirklich will.