Am 30. März 2017 hatte Stefan Jürgens eines der letzten Konzerte der ersten Tour zu seinem neuen Album „Grenzenlos Mensch“ in Salzburg. Stattgefunden hat das Konzert im „Oval“ im Europark, in einem Kino. Und genau wie in jedem anderen Kino gab es die üblichen Kinositze, die nach oben aufsteigend angeordnet waren. Aber es war in jedem Fall eine sehr gemütliche Location, in der man sich direkt wohlfühlen konnte.
Pünktlich wurde die Leinwand hochgefahren und man sah direkt: diesmal gab es keine große Band, sondern einen kleinen Acoustic-Set mit 2 Musikern neben Stefan Jürgens. Die beiden Musiker Ralf Kiwit (der mich bereits in Köln begeistert hat) und Andy Cutic kamen auf die Bühne, und dann kam auch Stefan Jürgens, der mit großem Applaus begrüßt wurde. Das Konzert startete mit „Noch immer ich“, einem Titel vom aktuellen Album, und man merkte direkt, dass in der akustischen Version die Stimme des Sängers noch besser zur Geltung kam. Weiter ging es mit einem älteren Song, „Nicht eine Sekunde“. Dann begrüßte Stefan Jürgens das Publikum und der nächste Song „St. Jordi wurde von ihm mit einer Reflexion über Vergangenheit eingeleitet. Als er sagte, dass offenbar die meisten Leute im Publikum die Jahre der Kindheit und Jugend schon hinter sich haben, erntete er großes Gelächter.
Dann stellte er die beiden Musiker vor, und es ging weiter mit einer neu arrangierten Version von „Gewinner“. Hier wurden sowohl Melodie als auch Rhythmus leicht verändert, was den Song anders wirken ließ, als auf der CD. Gut gefallen hat mir aber auch diese Version dieses Songs, der einer meiner Favoriten des aktuellen Albums ist.
Beim nächten Song erzählte Stefan Jürgens wieder ein wenig, über die Nervosität vor einem Auftritt und darüber, dass es darum geht in seinem Leben jede Sekunde zu genießen. Er ging dann auch auf den Albumtitel „Grenzenlos Mensch“ ein, und erzählte warum er ihn gewählt hat: er war schon ein regelrechtes politisches Statement zur aktuellen Flüchtlingssituation und gegen die Forderungen vieler Rechtspopulisten wie „die Grenzen hochziehen“. Dann kam der Song „So nah“.
„Wer hat denn heute Geburtstag?“ Mit der Frage leitete er zum nächsten Song über (allerdings antwortete niemand positiv), denn „Ich wünsche Dir“, der nächste Song, ist sein Geburtstagssong für einen guten Freund. Die Überleitung zum nächsten Song behandelte auch zunächst einmal das Thema „Freunde“, und ging dann über zu den immer nörgelnden und unzufriedenen Mitmenschen, um die es im Song „Regenmacher“ geht.
Jetzt gab es wieder die (dem mehrmaligen Konzertbesucher bereits bekannte) Geschichte über seinen ersten Urlaub alleine und mit dem Gefühl von Heimweh und Alleinsein wurde zum Song „Grenzenlos Mensch“ übergeleitet. Dieser Song wirkt akustisch noch viel intensiver und emotionaler als mit der großen Band. Der thematisch passende Song „Geld“ fügte sich heran (wer nicht versteht, warum der Song thematisch passt, der sollte sich einmal das Video auf Stefan Jürgens youtube-Kanal ansehen ( https://www.youtube.com/watch?
Der zweite Konzertteil wurde eingeleitet mit einer längeren Erzählung zum nächsten Song aus dem Album „Langstreckenlauf“. Wie Stefan Jürgens erklärte, sehe er sich selber weniger als Kurzstreckenläufer, sondern eher auf der Mittel- und Langstrecke“ – „man könnte auch sagen, ich brauche für alles etwas länger“ – und gab als Beispiel an, dass er Musik macht, seit er 16 ist und mit 40 sein erstes Album herausgebracht hat. Geschrieben hat er den Song „Leben bizarr“ in einem Hotel in Houston, Texas, währen der Dreharbeiten zu einem Film – nach seiner Erzählung wird der Text des Songs auch etwas verständlicher (wobei für mich gerade der eigenwillige Text eine Besonderheit dieses Songs ist). Auch dieser Song baut akustisch genau wie die stärker instrumentalisierte CD-Version eine immer stärkere Spannung auf bis hin zum sehr intensiven und beinahe explodierenden Finale.
Der ältere Song „Deine Feuer“ schloss sich an, mit einer tollen Gitarreneinlage des Gitarristen Andy Cutic. Mit einer Erzählung darüber, dass der Sänger sich oft wünscht, in dieser hektischen Zeit mehr Überblick zu haben, wurde die aktuelle Single „Fliegen können“ angekündigt.
Die Erzählung über das verlorene Handy und die Reflektion darüber, dass das Handy neben Vorteilen auch die Nachteile bringt, und dem Wunsch „ich möchte nur eine Stunde am Tag Zeit haben, damit ich unter einem Baum zu sitzen und den Flöhen beim Wasserskifahren zuschauen kann“ führte zum Song „Zu Haus“. Der ältere Song „Unsere Zeit“ schloss sich an. Dann bedankte sich Stefan Jürgens bei den beiden Musikern und den Verantwortlichen für Ton und Licht und der Location, und der Song „Engel“ beendete zunächst das Konzert.
Als Zugabe gab es dann mit den beiden Musikern zusammen den Song „Ich fühl alles“, nur begleitet von zwei Gitarren. Den letzten Song „Ich wüsste nichts besser ohne dich“ spielte Stefan Jürgens dann alleine am Klavier, was zu diesem romantischen Song gut passte. „Mit einem „Kommt gut nach Hause. Gute Nacht“ verabschiedete sich Stefan Jürgens dann endgültig vor der Bühne. Allerdings gab er dann noch Autogramme und es gab die Gelegenheit seine letzten beiden CDs und die nur auf den Konzerten erhältliche DVD zu erwerben.
Nachdem ich nun die Konzerte in großer und kleiner Besetzung gesehen habe, mag ich mich gar nicht entscheiden, was mri besser gefallen hat. Beide Konzerte waren in ihrer Art einfach fantastisch, und ich kann einfach nur jedem empfehlen, die Chance zu nutzen, Stefan Jürgens einmal live zu sehen. Für ihn stehen jetzt erst einmal neue Dreharbeiten an, doch es gibt bereits einige erste Termine auf seiner Homepage (https://www.stefanjuergens.
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