Die niederländische Musikerin und Produzentin Liza Dries veröffentlichte am 18.11.2022 ihre zweite EP RL („real“ ausgesprochen) via Safe Space Records. Die am 30.09.2022 erschienene Vorab-Single “Unreal“, welche sich mit der simulationsartigen Skurrilität des Verliebtseins in digitalen Zeiten auseinandersetzt, wurde bereits bei renommierten Radiosendern wie Deutschlandfunk Nova, WDR 1 Live und rbb Fritz gespielt.
Damit stellt die EP RL den Nachfolger der ersten EP Tegenkomer von Liza Dries dar. RL besteht aus insgesamt fünf englischsprachigen Tracks, die eine parallel existierende Realität abbilden sollen und als synthetisches Tagebuch von Liza Dries fungieren. Die Idee für die zweite EP, welche die Höhen und Tiefen des Großstadtlebens thematisiert, kam Liza Dries während ihren nächtlichen Spaziergängen durch die Straßen ihrer Wahlheimat Köln: “RL came from my fascination with night walks in a big city. I would enter a state of melancholy and reflect on situations with people dear to me, both real situations from the past or fantasies about the future.”
Die experimentierfreudige, selbstbetitelte Ethereal-Pop-Musikerin verarbeitetHyperpop-, Alternative-R&B– und Electronica-Einflüsse und lässt diese Genres auf RL nahtlos ineinander übergehen mit warmen, digitalen Effekten, Bass-Sounds und Synthesizern. Wie schon auf ihrer Vorab-Single “Unreal“, die während einer Twitch-Session finalisiert wurde, um live das Feedback ihrer Community in den Musikproduktionsprozess der Single einzubauen, erkundet Liza Dries die Übergänge zwischen experimenteller und digitaler (Ethereal-)Popmusik.
Auf der EP RL vermischen sich aufrichtige Gedanken mit fiktiven Situationen; wie in einer parallel existierenden Realität sind die Grenzen zwischen Realität und Fiktion undeutlich: “I’d like to picture RL as a parallel reality, a world balancing with the same timeframe but slightly enhanced. It would be like an infinite sunset/sunrise, with turquoise and metallic buildings, front porches with floating chairs, and flats melting into each other with glass walls. A city with weird electronic transport devices, with trees and wildflowers taking back the surroundings. You could hear it through subtle vintage sound elements like warm, sometimes white-noise vocals and future-nostalgic elements like heavy vocal processing and clean synths.”
Die gefühlvollen Liedtexte von der aus Groningen stammenden Künstlerin lassen für Hörer:innen viel Interpretationsspielraum – als wären sie die Protagonist:innen ihres eigenen Films, die verträumt in Straßenbahnen sitzen oder durch unbekannte Gassen schlendern. Von “Your love is blind and I still feel the same” über “I could make you laugh, do you want it?” zu “I’m coming out and you’re all watching” erschafft Liza Dries einesanfte und intime Welt, die durch die artifizielle Bearbeitung ihrer klaren Stimme und anhand programmierter „glitchy“ Sounds komplettiert wird.
PHOTOCREDIT: Liza Dries (C) BY Thomas Lambertz via Safe Space Records
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