DALE CROVER, seines Zeichens MELVINS Drummer mit Legendenstatus – vom Rolling Stone 2016 auf Rang 69 der 100 besten Schlagzeuger aller Zeiten gelistet und in den Achtzigern zeitweise Ersatz-Drummer bei NIRVANA – veröffentlichte bereits am 4. August sein erstes Solo-Album. Sein erstes? Ok, es gab da 1992 eine auf das Thema KISSbezogene Veröffentlichung, aber dies war doch eher eine MELVINS EP, die lediglich den Titel „Dale Crover“ trug. Und ein paar intermittierende 7″ Releases wollen wir hier auch nicht unterschlagen, dennoch: „The Fickle Finger Of Fate“ ist sein erster wirklicher Solo-Versuch.
Solo-Album „The Fickle Finger Of Fate“ erschien Anfang August via Joyful Noise!
Schlagzeuger und Solo-Alben? Hey, wir reden hier von DALE CROVER, bei „The Fickle Finger Of Fate“ handelt es sich daher mitnichten um eine profilneurotische Instrumentaldemonstration. DALE CROVER ist Multi-Instrumentalist und nicht Drummer-Man aus einem fiktiven Super-Hero-Kosmos. So wurde ein Großteil der Instrumente auf„The Fickle Finger Of Fate“ von CROVER selbst eingespielt. Das Album verfügt über eine erstaunliche Vielfältigkeit von Songs, die durchaus an die besten Momente der MELVINS erinnern können. Was auch an der Produktion liegen könnte, denn Toshi Kasai, langjähriger Wegbegleiter der MELVINS, zeichnet dafür verantwortlich. Obwohl es wie von einer anderen Welt klingt, bleibt „The Fickle Finger Of Fate” dennoch überraschend zugänglich. Trotz des hymnischen Charakter der Songs, wird man allerdings das Gefühl nicht los, dass etwas Unheimliches unter der Oberfläche schlummert.
Nach seinen Einflüssen befragt, antwortete CROVER kürzlich dem Rolling Stone:
„Oh, gosh, I don’t know. Cheap Trick? Beatles? Any of that stuff. Beatles, I suppose. That was probably one of the first bands I was ever into, as cliché as that sounds. I grew up on the Beatles and the Monkees. Obviously, Neil Young has always been a big influence. I think one of the songs came out sounding more like Neil Young than I had planned [laughs]. I dunno, I’ve always liked melodic music. I don’t just listen to Venom and Slayer [laughs]. Though those are influences, too.“
Wie nah DALE CROVER an den BEATLES ist, zeigt auch sein erstes, sehr humorvolles Video zum Song „Bad Move”, welches eine Parodie auf PAUL MCCARTNEYs Video zu „Coming Up“ darstellt.
Daher nimmt es nicht Wunder, dass es das Album schafft, zwischen den Kontrasten zu wandeln. Bedrückende Songs wechseln sich ab mit entspannten PINK FLOYD-gefärbten Balladen, garniert mit MAX ROACH-meets-THROBBING-GRISTLE Drum-Experimenten, bis es bei einem klassisch altmodischen ANDY KAUFMAN-Sound endet.
Im Oktober kommt DALE CROVER auf Tour mit den MELVINS und steht dabei auch für Interviews zur Verfügung. Da es sich bei der MELVINS Europa-Tour um eine Co-Headliner Tour mit REDD KROSS handelt, wo DALE ebenfalls hinter dem Schlagzeug sitzen wird, ergibt sich bei der Tour leider keine Chance, sein Solo-Material zu präsentieren, aber eine eigene Headliner-Tour ist ebenfalls in Planung, watch out in 2018.
Mit einem Standbild-Video von „Little Brother“ gibt es aber bereits einen weiteren Vorgeschmack auf das Album zu hören.
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DALE CROVER auf Tour mit THE MELVINS
16.10.2107 Hamburg, Logo
22.10.2017 Berlin, Festsaal
23.10.2017 Leipzig, UT Connewitz
24.10.2017 A-Wien, Arena
27.10.2017 CH-Zürich, Rote Fabrik
28.10.2017 Schorndorf, Club Manufaktur
29.10.2017 Köln, Gebäude 9
Quelle:www.cargo-records.de
Foto credit: Dale Crover (c) Shervin Lainez