Ein musikalisches Phänomen aus Deutschland betourt den kompletten Erdball, spielt auf allen Kontinenten Headliner-Shows, wird überall begeistert empfangen – von Australien bis Alaska, von Tasmanien bis Coachella. Das ist eine Seite von Milky Chance. Die andere ist im Studio in Kassel beheimatet. Dort entstanden ist auch das dritte Album von Milky Chance: vor kurzem erschien mit „Mind The Moon„.
No pressure – aber das dritte Album einer Band, das ist der Gradmesser. Wie viel Substanz existiert, kann man sich weiterentwickeln und treu bleiben gleichzeitig? Milky Chance haben sich nun auf „Mind The Moon“ mit ihrem einzigartigen Global Pop dieser Herausforderung gestellt…
Nach den erfolgreichen Alben „Sadnecessary“ und „Blossom“ jetzt also die dritte Platte des gefragten Pop-Exports. „Mind The Moon“, so der Titel, beinhaltet dabei nicht weniger als die Essenz Milky-Chance‘schen Songwritings. War die Anfangsphase noch geprägt von einem smoothen wie hochästhetischen Minimalismus, ging das zweite Album bewusst in die Breite, Panorama-Pop mit viel Platz für die Produktion.
Der Anspruch für die entscheidende Nummer drei liegt auf der Hand: Die konträren Pole der ersten beiden Veröffentlichungen zusammenzubringen. Hermetisch und episch gleichzeitig – oder einfach „best of both worlds“, wie es die Band selbst beschreibt. „Mind The Moon“ hat dieses Kunststück tatsächlich fertig gebracht. Mit diesem Album sind Philipp und Clemens in der viralen wie globalen Milky Chance Pop-Fairy-Tale zu echten Songwritern herangereift.
Ihre neuen Stücke machen es dem Hörer dabei leicht, Melodien bleiben hängen, die Gemütslage entspannt sich – doch hinter dem zugänglichen Erstkontakt wird man immer weiter reingezogen. Wie viel Tiefe können fluffige Popsongs besitzen? Diese Veröffentlichung lotet es aus. Produziert haben die beiden wie schon beim Vorgänger „Blossom“ mit Tobias Kuhn, gemischt hat Rob Kinelski, der das für unter anderem auch Billie Eilish tut.
„Mind The Moon“ ist eine Platte, der man all die Wanderjahre anhört. Off Beat, analoge Synthies, HipHop, Sampling … diese Songs sind all dem formatierten Gedudel null verpflichtet. Milky Chance 2019, das ist schlicht einfach: Global Pop.
QUELLE: UNIVERSAL MUSIC / FOTO: