Kurze Schnipsel, düstere Loops, Geräusche und Beats aus alten und neuen Drum-Computern, verzerrte Gitarren vorwärts und rückwärts, analoge Synthies, knackiger Bass und über allem die einzigartige, fast hysterische Stimme von Dr. Drexler. Parolen (und Zitate aus alten Deutschpunk Songs) bohren sich einem da ungehindert ins Hirn, umhüllt von Melodien, die in ihrer Vielschichtigkeit erst beim mehrmaligen Hören ihre ganze Kraft entwickeln und immer wieder dieser Beat, dieser Druck, diese Gewalt: Großartig!
Vor uns steht nun Dr. Drexler (die Stimme von Fräulein Brecheisen, N.I.C.H.T.S!2.0): klug, wortgewandt und aggressiv. Wut steckt da in jedem Wort, gesunde Wut über unsere Zeit, die geprägt ist von Ungerechtigkeiten und Hochmut, Arroganz und Menschenverachtung.
Dr. Drexler enttarnt in seinen Texten die Lügen der Gesellschaft, legt den Finger dahin, wo es weh tut. Wider der Oberächlichkeit quasi, die uns sonst gänzlich einnimmt. Immer schon gab es rebellische Stimmen gegen den Mainstream, Drexlers Stimme gehört dazu.
Daher lohnt es sich, genau hinzuhören, was Dr. Drexler seinen Patienten*innen empehlt. Der Pillen-Mix ist bekömmlich, wenn auch rau und hart. Nebenwirkungen erwünscht! Will man das hören? JA, man muss es sogar hören. Das Album erscheint am 18.10.!
Hier geht es zum Video der ersten Single „Beton muss her“